fahren

eingebaute pannen

IMG_2032nein. ich hab nur vergessen das ausfahrtticket zu bezahlen. also aussteigen und zu fuss zurück. aber was das bild suggerieren mag, beschäftigt mich mit der karre momentan immer wieder. denn langsam zeigt sich, dass des vorbesitzers hausmechaniker gewisse besonderheiten des 504 nicht richtig verstanden hat. was sich mit dem kühlsystem schon gezeigt hatte (einzig das nichteinhalten eines vorgeschriebenen einfüllprozederes hat zu viel stress auf der autobahn und im dunklen emmental geführt), scheint system zu haben. fahr‘ ich doch um elf uhr nachts auf kurviger strecke durch einen sehr dunklen tannenwald. es regnet. das sporadische flackern der frontscheinwerfer rät mir zu zurückhaltender fahrweise. zu lebendig noch die erinnerung an olivers 304 bei ‚en route‘. als ihm die gesamte beleuchtung ohne vorwarnung, bei voller fahrt und mitten im schwarzen nirgendwo ausgefallen war. vollbremsung im blindflug. die neue unbill kommt dann aber unerwartet von ganz anderer seite: es bremst. es. nicht ich. leicht aber deutlich bremst es. zur probe ein wenig am handbremshebel hebeln. vielleicht hängt das ding ein wenig. ein wenig? als die automatik zurück schalten muss um die karre bei 60 km/h zu halten, entschliesse ich mich dann doch anzuhalten und auszusteigen. es ist scheissdunkel und wieder ist es da: das schreckgespenst, hier übernachten zu müssen. zum glück habe ich seit dem emmentalerlebnis eine wolldecke mit. dann seh‘ ich im handylicht den dichten qualm im radhaus hinten rechts. als nächstes geht mir durch den kopf, dass die karre vielleicht weniger lange brennt, wenn’s regnet. wann wechselt bremsschlauchgummi den aggregatszustand? brennt bremsflüssigkeit? mir geht’s nicht gut, setz mich wieder ins auto und bewege mich erst mal nicht. überleg‘ meine liebste anzurufen. doch nicht. sie würde sich wohl erschrecken um diese zeit. letztes mal hatte ich doch die berline in die wand gesetzt, als ich so spät aus dem jura anrief. nach 10 minuten beginne ich wahllos auf’s bremspedal zu stehen, an der handbremse zu reissen, verzweifelt immer wieder vor- und rückwärts zu fahren. und tatsächlich: nach ein paar weiteren minuten löst sich das rad und ich komme doch noch zurück in’s eigene bett. die nächsten tage zeigte sich das problem dann nicht mehr. gegen ende der woche wieder zuhause, bin ich der sache heute in der grube auf den grund gegangen. und sie ist ganz offensichtlich wieder auf mangelnde kenntnis eines vorgängers zurück zu führen. die bremsen sind nämlich vor kurzem komplett erneuert worden. dabei wurden aber die handbremsseile derart spielfrei eingebaut, wie man das nur machen kann wenn hinten trommeln verbaut sind. ich hätte das auch früher merken können. der handbremshebelweg war viel zu kurz, der betätigungshebel an der rechten zange konnte sich gar nicht mehr vollständig entspannen. und weshalb ist das erst jetzt aufgetreten? man darf vermuten, dass die automatische nachstellung, welche ich vor kurzem mit der bekannten methode provoziert hatte, einen zacken weiter gesprungen ist. damit hat sich das zugrunde liegende problem wohl verschärft.
und noch was war : heftig erschrak ich letzte woche, als bei sehr tiefen aussentemperaturen die automatik in kurven hilflos im ölschaum zu wühlen begann. aber auch hier war die ‚billige‘ diagnose die richtige. beim kürzlichen wechsel des ölfilters der automatik wurden offenbar  lausige 0.5 liter ATF zu wenig eingefüllt. warum hä? klein die menge, gross der effekt! ich habe nun beschlossen, die zahlreichen werkstattrechnungen aus den letzten jahren auf weitere potentielle einbaupannen zu untersuchen. um meine nerven zu schonen. zu oft bin ich in dunklen wäldern unterwegs.

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